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Janina Abou Al Ward
Product Marketing Managerin, Retresco
Künstliche Intelligenz (KI) hilft Verlagen, ihre Content-Strategien zu optimieren und neue Erlösmodelle zu erschließen. Flexibel einsetzbare, einfach anpassbare KI-Tools unterstützen Verlage bei der Automatisierung von Content-Erstellung, –Klassifikation und -Distribution, was die Arbeitsabläufe beschleunigt und die Reichweite signifikant steigert. KI als Schlüsseltechnologie ermöglicht es Verlagen jeder Größe, mit überschaubarem Aufwand starke Ergebnisse zu erzielen.
In diesem Interview hat Janina Abou Al Ward aus dem Retresco Marketing dem Head of Sales & Customer Advisory Aleksandar Petrovic in fünf Fragen zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Verlagsbranche gestellt.
„Verlage können durch den gezielten Einsatz von Künstlicher Intelligenz viele Vorteile erzielen, insbesondere in den Bereichen Content-Optimierung und Monetarisierung. KI ermöglicht eine präzise Analyse und Kategorisierung bestehender Inhalte, wodurch Verlage ihre Archive effizienter nutzen können. Dies ermöglicht es, bereits vorhandene Inhalte schnell in neue Formate zu transformieren, wie etwa interaktive Frage-Antwort-Systeme oder personalisierte Assistenzsysteme. Dadurch können Verlage zusätzliche Einnahmequellen generieren und gleichzeitig den redaktionellen Aufwand minimieren.
Zudem unterstützt die Künstliche Intelligenz die kanalübergreifende Vermarktung von Inhalten. Verlage können ihre Content-Strategien gezielt anpassen und Inhalte in verschiedenen Varianten und Längen bereitstellen, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Dies steigert nicht nur die Reichweite, sondern auch die Monetarisierung durch maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Lesergruppen.
Insgesamt trägt die KI dazu bei, die Produktionsprozesse zu optimieren und Verlagen zu ermöglichen, ihre Inhalte auf eine moderne und zukunftsfähige Weise zu präsentieren. Sie können sich dabei auf die strategische Entwicklung und die Vermarktung von hochwertigem Content konzentrieren, während die Künstliche Intelligenz den operativen Teil effizienter gestaltet. So werden Verlage nicht nur flexibler in der Inhaltsnutzung, sondern auch wettbewerbsfähiger in der digitalen Medienlandschaft.”
„Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz bietet Verlagen zahlreiche Chancen im Content-Bereich, setzt jedoch eine durchdachte und umfassende Herangehensweise voraus, die sowohl Content-Management als auch Compliance und organisatorische Anforderungen berücksichtigt.
Um die Chancen im Content-Bereich zu maximieren, sollten Verlage ihre bestehenden Inhalte strukturiert aufbereiten, damit sie effektiv für KI-Anwendungen genutzt werden können. Dies umfasst die Umwandlung von Inhalten in maschinenlesbare Formate wie Metadaten und semantische Informationen. Auf dieser Basis können KI-gestützte, personalisierte Ausspielungen über verschiedene Kanäle hinweg realisiert werden. Besonders durch automatisierte Content-Erstellung lässt sich der Produktionsaufwand deutlich reduzieren: Die KI kann personalisierte Artikel, Zusammenfassungen und Übersetzungen generieren und hilft so, alle relevanten Lesergruppen gezielt anzusprechen.
In vielen Verlagen wird die Künstliche Intelligenz bereits genutzt, insbesondere im Textbereich. Gemäß unserem KI-Reifegrad-Report setzen 68 % der befragten Medienhäuser KI für mehr als ein Viertel ihrer textbezogenen Arbeiten ein. Potenziale im Bereich der automatisierten Bild- und Video-Erstellung sind jedoch noch ungenutzt, sodass Verlage hier ansetzen können, um ihre Content-Produktion weiter zu automatisieren.
Hinsichtlich der Compliance müssen Verlage sicherstellen, dass ihre KI-Lösungen den Anforderungen der DSGVO und des EU AI Acts entsprechen. Dies betrifft insbesondere die Datensicherheit und den verantwortungsvollen Umgang mit Kundendaten. Beim Einsatz externer KI-Tools, wie etwa ChatGPT, ist es wichtig, auf datenschutzkonforme Lösungen zurückzugreifen und interne Richtlinien zu etablieren. Laut unseren Erhebungen haben inzwischen sieben von zehn Medienhäusern eigene KI-Richtlinien festgelegt.
Zudem sind Trainings von Mitarbeitenden unerlässlich. Verlage müssen ihre Teams darin schulen, wie sie KI-Technologien effizient in ihrem Arbeitsalltag nutzen können. Besonders hilfreich sind dabei KI-Botschafter oder interne Influencer, die als Spezialisten fungieren und ihr Wissen an Kollegen weitergeben.
Insgesamt ermöglicht der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Verlagen nicht nur eine effizientere Content-Produktion, sondern auch eine bessere Monetarisierung und Reichweitensteigerung.”
„Verlage, die Künstliche Intelligenz erfolgreich implementieren möchten, sollten ihre Projekte strategisch planen und dabei Schlüsselfaktoren berücksichtigen. Der erste Schritt besteht darin, die Ziele des KI-Einsatzes klar zu definieren. Möchte der Verlag etwa Arbeitsprozesse automatisieren, neue Kunden gewinnen oder innovative Angebote entwickeln? Eine detaillierte Bedarfsanalyse hilft dabei, die bestehenden Prozesse und Ressourcen zu bewerten und festzustellen, wo KI konkret Mehrwerte bieten kann, etwa durch die Automatisierung von Content-Erstellung und -Distribution oder die Entwicklung neuer Erlösmodelle.
Im nächsten Schritt müssen Verlage entscheiden, ob sie die Künstliche Intelligenz selbst entwickeln oder externe Lösungen einsetzen möchten – eine entscheidende strategische Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen hat. Bei der Wahl zwischen der Make-or-Buy-Entscheidung sollten Verlage auch Faktoren wie Skalierbarkeit, Integrationsfähigkeit und Datensicherheit prüfen. Schlüsselfertige KI-Lösungen bieten eine schnelle Umsetzung, während maßgeschneiderte Eigenentwicklungen oft langfristig flexibler und spezifischer sind, jedoch auch mehr Ressourcen erfordern.
Bevor KI-Lösungen in den gesamten Betrieb integriert werden, empfiehlt sich eine Pilotphase, in der die Technologie in einer kontrollierten Umgebung getestet wird. Dies ermöglicht es, die Praxistauglichkeit und Effektivität der Lösung zu überprüfen und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Ein erfolgreicher Proof of Concept zeigt auf, wie gut die Technologie funktioniert und welche Feinabstimmungen notwendig sind.
Neben der Technologie selbst ist auch die Akzeptanz der Mitarbeitenden ein entscheidender Erfolgsfaktor. KI-Projekte sollten frühzeitig kommuniziert und mit gezielten Schulungen begleitet werden. Dabei sollte klar werden, wie die KI-Tools in bestehende Arbeitsabläufe integriert werden können und welche praktischen Mehrwerte sie bieten. Ein durchdachtes Change Management ist unerlässlich, um die Flexibilität und Offenheit der Mitarbeitenden zu fördern und eine Kultur des kontinuierlichen Lernens zu etablieren.”
„Dank der dynamischen Entwicklung von generativer KI können auch kleinere und mittelständische Verlage von den Vorteilen der KI-Technologie profitieren – unabhängig von ihrer Größe. Künstliche Intelligenz ermöglicht es, Inhalte effizient zu vermarkten und Prozesse erheblich zu optimieren, wodurch gerade kleine Verlage Chancen erhalten, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Kosten zu senken.
Moderne KI-Plattformen sind oft modular und skalierbar aufgebaut, sodass Verlage mit kleineren, überschaubaren Projekten beginnen können. Dies ermöglicht einen schrittweisen Ausbau des KI-Einsatzes, ohne dass hohe Anfangsinvestitionen oder umfangreiche Personalressourcen erforderlich sind. Schon mit kleinen Anwendungen können Verlage erste Erfolge erzielen, was sowohl für Kostenkontrolle als auch für die Ressourcenschonung entscheidend ist.
Ein weiterer Vorteil von KI-Lösungen ist die Möglichkeit, bestehende Inhalte effizienter zu nutzen, ohne dass neue Ressourcen oder umfangreiche Inhalte produziert werden müssen. Die Künstliche Intelligenz kann etwa helfen, Inhalte zu kategorisieren, semantische Analysen durchzuführen oder automatisierte Prozesse wie die Transkription von Podcasts oder das Erstellen von Zusammenfassungen vorzunehmen. Diese Automatisierungen sparen Zeit und Kosten und führen zu einer schnellen Amortisierung der Investitionen.
Für kleinere Verlage bietet KI zudem die Möglichkeit, Routineaufgaben zu automatisieren. Dadurch kann der Personalaufwand deutlich reduziert und der Freiraum für kreativere, strategische Aufgaben vergrößert werden. So können sich die Mitarbeitenden auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren, während die KI die repetitiven Aufgaben übernimmt.
Insgesamt sind moderne KI-Technologien so gestaltet, dass sie auch für kleinere und mittlere Verlage zugänglich sind. Sie bieten eine hervorragende Möglichkeit, mit begrenzten Ressourcen eine große Wirkung zu erzielen und gleichzeitig die Effizienz zu steigern. Der Einsatz von KI sollte daher nicht nur als Kostenfaktor, sondern als langfristige strategische Investition verstanden werden, die die Zukunftsfähigkeit von Verlagen sichert.”
„Retresco unterstützt Verlage dabei, die Potenziale von Künstlicher Intelligenz effektiv abzurufen, indem wir maßgeschneiderte, praxiserprobte KI-Lösungen bereitstellen, die bereits in über 250 erfolgreichen Projekten erfolgreich zum Einsatz gekommen sind. Besonders im Verlagswesen bieten wir KI-Technologien, die schnell und direkt implementiert werden können, ohne dass Verlage auf langwierige Testphasen angewiesen sind.
Unsere KI-Toolbox umfasst eine Vielzahl an technologischen Bausteinen, wie Assistenzsysteme, intelligente Frage-Antwort-Systeme, Chatbots und Lösungen zur Kontextualisierung von Inhalten. Diese Tools helfen Verlagen, ihre Inhalte effizienter zu verwalten und zu verbreiten, die Sichtbarkeit zu erhöhen und neue Einnahmequellen entlang der digitalen Wertschöpfungskette zu erschließen.
Dank offener Schnittstellen und schneller Implementierung können Verlage sofort von den Vorteilen unserer KI-Lösungen profitieren. Wir ermöglichen eine Optimierung der Workflows, was sowohl zu Kosteneinsparungen als auch zu Effizienzsteigerungen führt, ohne dass bestehende Arbeitsabläufe revolutioniert werden müssen. Unsere Lösungen bieten den Verlagen die Flexibilität, ihre Content-Assets strategisch zu nutzen und gleichzeitig innovative Erlösmodelle zu entwickeln.
Meine Kernbotschaft lautet: KI ist keine Zukunftsvision mehr, sondern eine Schlüsseltechnologie, mit der Verlage – unabhängig von ihrer Größe – Top-Ergebnisse bei überschaubarem Ressourcenaufwand erzielen können.”
Für Fragen zu Künstlicher Intelligenz in Verlagen und den Chancen stehen wir gerne zur Verfügung. Sprich uns an!