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In den vergangenen Jahrzehnten avancierte Künstliche Intelligenz zum absoluten Trendthema der globalen Tech-Szene. Während es lange Zeit u.a. von Medien und Science Fiction als futuristische Utopie inszeniert wurde, führen im Jahre 2019 alltägliche Berührungspunkte mit KI-Anwendungen zunehmend dazu, dass Wirtschaft, Gesellschaft und Politik den konkreten Mehrwert von Künstlicher Intelligenz verstehen und willkommen heißen. Konsumenten kaufen KI-unterstütze Tech-Produkte, Regierung erlassen KI-Strategien, um ihre Volkswirtschaften zukunftsfähig aufzustellen, und Unternehmen betrachten die Implementierung von Künstlicher Intelligenz als fundierten Wettbewerbsvorteil.
Laut einer spannenden Deloitte-Studie, in der 100 KI-Experten in deutschen Unternehmen befragt wurden, beschäftigt sich zwar ein Großteil der befragten deutschen Unternehmen bereits mit konkreten KI-Anwendungen wie regelbasierten Systemen (67 Prozent), Process Robotics (67 Prozent) und Natural Language Processing (61 Prozent), jedoch fehle es deutschen Unternehmen häufig noch an einer (Abteilungs-)übergreifenden und gesamtheitlichen Strategie. Demnach koordinieren lediglich 26 Prozent der befragten Unternehmen ihre KI-Aktivitäten über eine umfassende und detaillierte KI-Strategie. In den sechs Vergleichsmärkten China, USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada und Australien verfügt hingegen bereits mehr als jedes dritte Unternehmen (36 Prozent) über eine ganzheitliche KI-Strategie.
Es wird deutlich: Obwohl deutsche Unternehmen zunehmend erkennen, dass der Einsatz von KI-Technologien wie Natural Language Generation die Prozesse und Effizienz in nahezu sämtlichen Unternehmensbereichen nachhaltig verbessern und Wettbewerbsvorteile schafft, fehlt Unternehmen größtenteils noch eine übergreifende KI-Vision. Die Grundfrage bleibt daher: Wie soll eine erfolgreiche Strategie für den Einsatz von KI-Anwendungen wie Natural Language Generation angegangen werden? Im Folgenden werden drei Denkanstöße gegeben, die Unternehmen Hilfestellung bei der Beantwortung der oben genannten Herausforderung geben können.
So wenig wie Automatisierung ohne Digitalisierung gedacht werden kann, kann der Einsatz von KI-Technologien nicht ohne eine gesunde Datenbasis gedacht werden. Unabdinglich ist folglich der Aufbau und die Pflege von hochwertigen Informationsressourcen: Daten sollten systematisch gesammelt, strukturiert aufbereitet und auf diese Weise für KI- Anwendungen nutzbar gemacht werden. Eine erfolgreiche KI-Strategie setzt daher eine fundierte Datenstrategie voraus.
Neben Experimentierfreude und Neugier zählen Akzeptanz und Vertrauen gegenüber neuen Technologien zu den wohl wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Etablierung einer unternehmerischen KI-Strategie. Insbesondere die Digitalkompetenz – im zeitgenössischen Diskurs häufig auch unter dem Begriff Data Literacy zu finden – des Teams und damit jedes einzelnen Mitarbeiters spielt dabei eine bedeutende Rolle: Je größer die Digitalkompetenz jedes Einzelnen, desto größer die Akzeptanz von disruptiven Technologien; und desto größer ist auch der Mut, etablierte Prozesse neu zu denken und neue Technologien im eigenen Unternehmen (pro-)aktiv einzusetzen.
Fehler passieren nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen. Eine positive Fehlerkultur sollte sich folglich auch auf technische Prozesse beziehen: Der Einsatz von KI-Anwendungen sollte daher nicht sofort deshalb aufgegeben werden, wenn auf Anhieb nicht alles funktioniert. Gerade in der initialen Implementierungsphasen werden zahlreiche Testprozesse notwendig sein, damit neue Technologien einwandfrei funktionieren. Loops und Iterationen sollten als normal und hilfreich angesehen werden. Teilweise wird hierzu auch ein Mentalitätswechsel unerlässlich sein: Freude am Experimentieren, Mut zum Risiko und eine gewisse Frustrationstoleranz sind aktiv vorzuleben; eine defizitäre Fehlerkultur hingegen ist zum No-Go zu erklären.
Die oben genannten Aspekte verdeutlichen, dass der Einsatz von neuesten Technologien wie Natural Language Generation nicht nur technische und betriebswirtschaftliche Prozesse beeinflusst, sondern auch einen Kulturwandel notwendig macht. Gerade im interdisziplinären Wechselspiel zwischen den drei Faktoren Datenökosystem, Unternehmensmitarbeitern und Organisationskultur werden disruptive Technologien wie Natural Language Generation ihr größtes Potenzial entfalten.